
Produkte im Fokus: Salzsäure
Mehr Sicherheit, mehr Kontrolle: Der gezielte Einsatz von Salzsäure (E 507) in Lebensmitteln
Salzsäure (HCl), eine klare, stark ätzende, anorganische Säure, spielt in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie eine wesentliche Rolle – nicht nur als Prozesshilfsmittel, sondern auch als regulierter Zusatzstoff. Ihre technische Vielseitigkeit und ihre kontrollierbare Reaktivität machen sie zu einem unverzichtbaren Hilfsstoff in verschiedenen Produktionsstufen.
Chemische Eigenschaften und Lebensmittelrechtlicher Status
Salzsäure ist eine wässrige Lösung von gasförmigem Chlorwasserstoff (HCl). In reiner Form ist sie farblos und hat einen stechenden Geruch. In der Lebensmittelindustrie wird sie meist in Konzentrationen zwischen 25 % und 38 % verwendet.
Lebensmittelrechtlich ist sie gemäß Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 unter der E-Nummer E 507 als Säuerungsmittel, pH-Regulator und Verarbeitungshilfsstoff zugelassen. Eine Höchstmengenbegrenzung besteht nicht, jedoch gilt der Grundsatz des quantum satis – also "so viel wie nötig, so wenig wie möglich".
Anwendungen in der Lebensmittel- und Getränkeproduktion
- pH-Regulierung und Ansäuerung
Die wichtigste Anwendung von Salzsäure liegt in der gezielten pH-Wert-Einstellung. Zahlreiche mikrobiologische Prozesse, insbesondere bei der Herstellung fermentierter Lebensmittel (z.B. Käse, Joghurt, Sauerkraut, Bier), erfordern präzise pH-Bedingungen. HCl wird hier zur Absenkung des pH-Werts eingesetzt – z.B. im CIP-Reinigungssystem (Cleaning in Place) oder bei der Prozesswasserbehandlung.
- Modifikation von Stärke
Bei der Herstellung von modifizierter Stärke dient HCl als Hydrolysemittel. Sie bricht die Polymerketten auf, um erwünschte funktionelle Eigenschaften zu erzeugen – wie bessere Löslichkeit oder geringere Viskosität in Instantprodukten oder Suppen.
- Gelatineherstellung
In der Gelatineproduktion wird tierisches Kollagen durch kontrollierte Hydrolyse mit Salzsäure aufgeschlossen. Die anschließende Neutralisation und Aufreinigung erzeugt Gelatine, die z.B. in Süßwaren oder Joghurt Anwendung findet.
- Zuckerraffination
In der Zuckerindustrie wird HCl zur Ionenaustausch-Regeneration verwendet, um Harze zu regenerieren, die Rohzucker von unerwünschten Ionen befreien. Zudem kann HCl bei der Entfärbung von Zuckerlösungen eine Rolle spielen.
- Getränkeindustrie – Reinigungsprozesse
In der Getränkeherstellung, insbesondere bei Brauereien und der Herstellung von Fruchtsäften, findet Salzsäure Anwendung im Reinigungskreislauf von Produktionsanlagen. Ihre Fähigkeit, Kalk und andere anorganische Ablagerungen effizient zu lösen, macht sie zu einem zentralen Bestandteil von sauren CIP-Reinigungsmitteln.
Sicherheitsaspekte und Qualität
Die Verwendung von Salzsäure unterliegt strengen Sicherheits- und Qualitätsanforderungen. In der Lebensmittelverarbeitung muss die Lebensmittelsicherheit gemäß HACCP-Standard und gemäß den Anforderungen aus den Lebensmittelstandards (z.B. ISO 22000, FSSC 22000 oder IFS) sichergestellt sein. Dabei sind Reinheit, Rückverfolgbarkeit und der Verzicht auf kontaminierende Schwermetalle essenziell.
Professionelle Anbieter liefern HCl in Lebensmittelqualität, mit produktspezifischen Spezifikationen, die die Reinheitsanforderungen der Verordnung (EU) Nr. 231/2012 wiederspiegeln.
Nachhaltigkeit und Kreislaufführung
Ein Trend in der modernen Chemie ist die Rückgewinnung und Wiederverwendung von HCl – z.B. durch Membranelektrolyseanlagen oder Ionenaustauschsysteme. Besonders in Brauereien oder Molkereien mit hohem Reinigungsbedarf wird zunehmend auf ressourcenschonende Verfahren gesetzt, bei denen Salzsäure effizient genutzt und neutralisiert wird.
Fazit
Salzsäure ist ein unsichtbarer, aber unverzichtbarer Baustein in der Lebensmittel- und Getränkeproduktion. Ob als pH-Regulator, Reinigungsmittel oder bei der Stärkemodifikation – sie trägt wesentlich zur Produktsicherheit, Prozessstabilität und Effizienz bei. Entscheidend ist dabei der Einsatz in sicherer und geeigneter Qualität, kombiniert mit einem verantwortungsvollen Umgang im Betrieb.
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Über den Autor:
Jens Kockmann verfügt über eine solide handwerkliche Ausbildung, die durch eine Meisterausbildung im Fachhandwerk ergänzt wurde, und ist seit vielen Jahren in verschiedenen Positionen in der Lebensmittelindustrie tätig. Nach seiner Zeit in der Produktionsleitung und Produktentwicklung stieg er in den anwendungstechnischen Vertrieb ein und sammelte umfassende Erfahrungen in den Bereichen Projektmanagement und Vertrieb. Aktuell ist er als Sales Manager bei BÜFA Chemikalien GmbH & Co. KG tätig, wo er seine Expertise im Bereich Food & Beverage einbringt. Seine breite berufliche Erfahrung macht ihn zu einem versierten Ansprechpartner in der Lebensmittelbranche.
Quellenangaben:
- EFSA Panel on Food Additives and Nutrient Sources added to Food (ANS) (2013): Scientific Opinion on the re-evaluation of hydrochloric acid (E 507) as a food additive. EFSA Journal, 11(8):3645. Zugriff: Online über die EFSA-Datenbank oder direkt unter: https://doi.org/10.2903/j.efsa.2013.3645 [Zugriff am: 14.07.2025]
- Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates über Lebensmittelzusatzstoffe: Zugriff: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union über EUR-Lex: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A32008R1333 [Zugriff am: 14.07.2025]
- Wiley-VCH (Hrsg.) (2012): Ullmann’s Encyclopedia of Industrial Chemistry – Hydrochloric Acid. Zugriff: Lizenzpflichtig über die Datenbank Wiley Online Library oder in wissenschaftlichen Bibliotheken. DOI: 10.1002/14356007.a13_177.pub2 [Zugriff am: 14.07.2025]
- FAO/WHO Joint Expert Committee on Food Additives (JECFA): Monographs on the Evaluation of Certain Food Additives – Hydrochloric Acid. Zugriff: Kostenlos über die FAO-Website: http://www.fao.org/food/food-safety-quality/scientific-advice/jecfa [Zugriff am: 14.07.2025]
- VDMA Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen (2020): CIP-Reinigung in der Lebensmittelindustrie – Chemikalien und Prozesse. Zugriff: Printpublikation erhältlich über https://vdma.org oder über Mitgliedschaften bzw. direkte Anfrage beim Verband [Zugriff am: 14.07.2025]
- Wissenschaftliche Publikation des Vereins der Deutschen Zuckerindustrie e.V. (ZUCKER): Prozesschemikalien in der Raffination – Überblick zur Ionenaustausch-Regeneration. Zugriff: Fachartikel auf Anfrage über https://www.zuckerindustrie.de oder über Fachzeitschriften der Zuckerindustrie [Zugriff am: 14.07.2025]
- DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (2021): Arbeitsblatt W 216: Einsatz von Säuren und Laugen in der Prozesswasseraufbereitung. Zugriff: Über den DVGW-Regelwerks-Shop: https://www.dvgw-regelwerk.de – kostenpflichtig [Zugriff am: 14.07.2025]
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